Mehr Mut täte Gut

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Lieber Herr K. S.,

da mußte ich doch lachen, als ich Ihren Artikel in der KUNSTZEITUNG, Dez. 2003, las:

"Mehr Mut täte gut!".

Sie fordern Künstler zu mehr Einsatz und Risikobereitschaft auf -
und : " vor allem mehr Hang zur Kontroverse ! "
Auch : " raus aus der Behaglichkeit, rein in die Gefahr ! "

Damit haben Sie recht !
Die Frage ist nur, was tut sich außerhalb des normalen " Kunstbetriebs "?

Sie schreiben " vom Geklingel und Geklüngel zum eigenen Vorteil der Ausstellungsmacher ", was nichts Neues ist, " wo jeder Angst hat, eine Auseinandersetzung zu provozieren, wo alle den Kotau machen und letztlich die Würze fehlt ", wobei ich zuvor las : " die Würde " fehlt, was ich noch hinzufügen will.

Auch Sie werden wissen : Das geht schon seit Jahren, seit Jahrzehnten so, dieses Geklüngel, diese Absprachen, " das Zuhalten der Museumstüren " für Künstler, die da nicht mitspielen, die sich nicht anbiedern bei oftmals schwachen, eitlen - arroganten Personen, die nicht die Kunst im Auge haben, als vielmehr das Interesse, ihren Job zu behalten, sich bei Politikern " lieb Kind" machen, damit keine Unruhe einzieht. Es ist oftmals so banal, abstoßend und feige das Ganze, daß hoffentlich immer mehr Menschen dahinter kommen. Drumherum bewegt sich das gewohnte Kunstgeschäft, Eitelkeiten werden befriedigt, wobei man über die Anspruchslosigkeit derer, die sich damit zufrieden geben, nur staunen kann.
Was nicht ganz stimmt, denn " menschlich gesehen ", tut es einem weh !
Zumindest, wenn die Erinnerungen kommen, daß der Mensch auch noch Seele und Geist besitzt.

Ich will mich kurz fassen :
Solange sich Menschen so verhalten, wie Sie es beschrieben, wenn sie nicht gewillt sind, ihr Rückgrat zu stärken, ehrlich, aufrichtig - und mutig ! werden, wenn sie nicht für Ideen eintreten, von denen sie überzeugt sind, wird es keine Besserung geben.

Sie wissen, daß hinter den Türen gemauschelt und entschieden wird. Auch das ist nicht neu, es sollte aber mehr und mehr zur Sprache kommen, wer das ist, welche Leute da die Fäden ziehen, die zum Beispiel Projekte von Künstlern verhindern, ihre Position nutzen, um Kunstwerke zu stoppen, sich in der Öffentlichkeit aber breitmachen mit großen Sprüchen, die ihnen bald niemand mehr abnimmt, je mehr durchschaut wird, wie doppelzüngig sie reden, ihr Handeln kunst - und menschenverachtend ist !

Ein Flugblatt lege ich diesem Schreiben bei.
Darauf steht : " Die Kunst verdichtet sich immer mehr zur Frage :
Wie gehen wir eigentlich miteinander um ? "
 

Diese Blätter verteilten wir 1999 in Weimar. Was den Umgang von Mensch zu Mensch betrifft, darauf achte ich " als Künstler ", immer mehr.

Ich bin nicht gewillt , Unverschämtheiten, Lug und Betrug, hinzunehmen. Schon garnicht, was die Widerstände ( hinter den Türen ! ) gegen unser Lanzarote - Projekt betrifft !
Darüber gäbe es genug zu schreiben, aber ...
( Manche befürchten, sich dabei die Finger zu verbrennen. Vielleicht nicht einmal das, denn es reichte ihnen schon, sich den Unwillen bestimmter Personen einzuhandeln.)

Nebenbei, wen wundert es :
Über unser Projekt : " KUNSTWERK ERDE - Der Blaue Vulkan ", hat noch keine deutsche KUNST - Zeitschrift berichtet !

Erstaunt Sie das? *
Wohl nicht.
Mich nicht mehr !

Etwas gelingt nicht : UNSER Projekt "totzuschweigen" !
Dafür treten wir ein, wenn es sein muß, werden wir verstärkt " kämpfen ", mit friedlichen Mitteln, aber deutlich wird unsere Sprache sein, damit Menschen erfahren ( besonders die Teilnehmer ), wer unser Projekt verhinderte ! Die Zeit ist abgelaufen, daß Künstler sich nur mit ihren " Bildern und Skulpturen " befassen ! Zumindest gehöre ich nicht dazu !

PS: Das Schreiben ist hier gekürzt wiedergegeben.

Auch in der KUNSTZEITUNG ist über das Projekt nichts erschienen*.