"Bitte!"
Was drückt sich denn in diesem "Bitte" aus?
Es berührt mich und geht mir > nach.
Was willst Du damit bewegen?
Guten Morgen,B.,
eine gute Frage.
Du hast es richtig erkannt,"normalerweise" stünde aufgeschrieben, auf einen Pappkarton,wie auf dem Foto,"Danke!" Aber hier,offensichtlich in der Pose von jemanden,der vielleicht am Straßenrand
sitzt,wie ein Bettler,-übergibt- er Passanten etwas. Er schenkt ihnen "Flugblätter",die er damals,bei der Eröffnung der Documenta11, vor dem Portal der angereisten Journalisten in
Kassel, verteilte. Ca.600 Informationsblätter mit dem Text der 2 Tafeln und dem Text von Albert Vinzens,der zuvor im: "Das Goetheanum" ,erschien.
Meine Aktion in der Kunsthalle RE führte ich "unangemeldet", doch zur Bereicherung, wie ich meine,durch. Diese Themen waren-und sind,dort unerwünscht,dem standen Widerstände entgegen.
Während ich dort auf dem Boden hockte,die Blätter denen gab,die sie wollten, machte der "Kunsthallenchef" einen Riesenbogen um mich,- tauchte aber einmal versehentlich in meiner Nähe auf, sah,
daß jemand fotografierte,"bremste ab" und ging über einen Treppengang,weit weg von dem,den er normalerweise benutzt hätte,nach oben. Oben fand eine Weihnachts-Kunstversteigerung
statt,zu der ich nicht eingeladen war. Später schon garnicht mehr.
Ich las vor einiger Zeit etwas,im kleinen Buch von Stefan v.Kempis,"Grundkurs Benedetto",kleine Einführung in das Denken
des Papstes ,etwas,das ich mir soeben aus dem Regal holte und hier,-ohne,daß ich es damals kannte,
wiedergeben möchte. Vielleicht kommt das,was er sagte, dem näher.
Also: Christ ist stattdessen jemand,der um sein eigenes Ungenügen weiß,der sich vertrauensvoll von Gott beschenken läßt und
der selber schenkt - wie ein Bettler, der von seinem Almosen "großzügig weiterverteilt". Das zentrale Wort eines Christen lautet: "Für".
Die Überschrift in dem Zeitungsbericht: "Wandern für Gerechtigkeit" ist entstanden aus der Aussage meines Nachbarn,der verfolgte,was sich an den Gerichten tat,der dann,als ich mich zu
der Wanderung entschloß, mich darum bat,für zwei Tage mitwandern zu dürfen,um seine Solidarität zu mir öffentlich zu machen!
Auch an anderen Tagen,Du weißt darum,begleiteten mich mehrere Personen. (Das waren Menschen,die davon wußten, was sich an Gerichten tat-,was dort verhandelt wurde - und welche
Aktionen (=Kunst!) ich dort durchführte.
Nebenbei: Es handelte sich NICHT um den "Beuys-Filzanzug Nr.18",wohl um Beuys-Objekte, wie den "Stanhope-Tüchern" (Schutz der Kunst) und dem Objekt "Vacuum<->Masse". Dazu verstieg
sich einer der Richter am Landgericht Bochum ,während der Verhandlung , zu dem Satz: "Besitzer von Kunstwerken dürfen mit dem Hammer draufschlagen,wenn sie das wollen!"
Darauf,auf solche Zustände (abgedeckt durch Gesetze!) wies - und weise ich hin. Auch darauf,daß die Skulptur "Luminata Alterna" beseitigt werden sollte! Aber,wo gab es Widerstände von
"Künstlern", die waren weit und breit nicht zu sehen,noch zu vernehmen. Das macht mir große Sorgen!
Liebe Grüße,
IGADiM